Die Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen e.V. pflegt seit Jahren eine Vielzahl von Exponaten zur Geschichte des Kreises Osterode, die bislang in der Geschäftsstelle besichtigt werden konnten.

Um diese wertvollen Erinnerungsstücke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurden nun erste Teile der Archivbestände in einem aufwändigen 3D-Verfahren digitalisiert und werden nach und nach an dieser Stelle ausgestellt.

Diese digitale Museum konnte realisiert werden mit freundlicher finanzieller Unterstützung des Förderprogramms „NEUSTART KULTUR“ des Staatsministeriums für Kultur und Medien sowie des Deutschen Verbandes für Archäologie (DVA).

Veröffentlicht am 21. Juni 2023

Elch aus Bronze

Bronzeskulptur Höhe: 24,5 cm; Breite: 29,5 cm

Exponat enthält folgende Inschrift:

In Dankbarkeit unserem verstorbenen Kreisvorsitzenden Albert Schwesig überreicht Landsmannschaft Ostpreußen Kreisgruppe Ostholstein 20.Juni 1971

  • Der Elch und die Elchschaufel entwickelten sich zu Sinnbildern Ostpreußens.
  • Sei es durch die Verwendung als Brandzeichen für die Trakehner Pferde im Jahre 1787 oder als Wappen und Flaggensymbol nach dem Sturz der Monarchie in Ostpreußen.
  • Der Elch, im Hochmittelalter auch in Deutschland beheimatet, zog sich immer weiter nach Norden und Osten zurück. Die fortschreitende Kultivierung des Landes und die zunehmende Jagd waren dafür maßgeblich. Auch der Bestand in Ostpreußen war stark vermindert und trotz Schutzmaßnahmen starken Schwankungen unterworfen. Haupteinstandsgebiete waren die Kuhrische Nehrung, die Niederungen des Pregels und die Erlenbruchreviere des Memel Delta. Der stark eingebrochene Elchbestand nach den 2. Weltkrieg konnte sich durch eingewanderte Elche aus Litauen und Polen wieder erholen. Heute kann man im Hohensteiner Gebiet und Umgebung wieder Elche beobachten.

Garnisonshelm

Höhe: 22 cm; Breite: 18,5 cm; Tiefe 20,5 cm

Osterode – Garnisonsstadt 1621-1945

Wir besitzen im Heimatmuseum 2 Garnisonshelme. Der Reservistenkrug Pelz macht deutlich, dass Osterode auf eine lange Tradition als Garnisonsstadt zurückblicken kann. Über Truppen in früheren Jahrhunderten ist aber nicht viel bekannt.

Das Alter der Helme ist unbekannt. Die 2 Garnisonshelme wurden gestiftet von Hans Casprowitz , früher in Osterode Ostpreußen wohnhaft, Neuer Markt 26

Trachtenpuppe

Puppe mit Ostpreußen-Trachtenkleid; Höhe: 24 cm; Breite: 14 cm;

Stifterin: Frau Elke Schuster

Zwischen den Weltkriegen entstand unter der Federführung der Webschule Lyck aus den einzelnen Elementen, die uns aus verschiedenen ostpreußischen Trachten überliefert worden sind, das sogenannte Ostpreußen-Trachtenkleid. Es fand trotz der nur kurzen Jahre bis zum Kriege, Weiterverbreitung und allgemeine Beachtung. Das Mieder ist im Kränzchen- oder Rautenmuster in den Farben vorn hellen bis zum dunklen Blau, Rot oder Grün gewebt. Unsere Puppe trägt das rote Rautenmuster, als Gegenfarbe gehört immer Schwarz dazu. Das Mieder kann hochgeschlossen oder mit rundem Ausschnitt gearbeitet werden. Es schließt eng mit kleinen Silber- oder Perlmuttknöpfen – oder echten Bernsteinknöpfen, wie wir sie für unsere Puppe als „Wahrzeichen für Ostpreußen“ wählten. Der Rock hat die Farbe des Mieders, am Saum eine schmale Kante der Gegenfarbe. Die Schürze ist weißgrundig, mit schmalen Längsstreifen passend zum Miederrock. Das bedeutet: Rot zu Blau, Blau zu Rot, Rot zu Grün. Erlaubt ist auch eine einfarbige Schürze in dieser Farbe. Weiße Strümpfe beschließen die Tracht. Als Kopfbedeckung haben wir für unsere Puppe die Haube der Elbinger Höhe gewählt. Es ist eine der wenigen überlieferten ostpreußischen Trachtenhauben.

„Kleiner Stürmer“

Höhe: 5 cm; Breite 16 cm

Es handelt sich hier um eine kleine Schülermütze, genannt: “Zerevis“ von Frau Gertraude Stiller, geborene Rehberg, die sie 1943 getragen hatte.

Frau Stiller bestand das Abitur am Kaiserin-Auguste-Victoria Oberlyzeum in Osterode in Ostpreußen.

Am 25.09.1997 gestiftet von Gertraude Stiller, geb, Rehberg, 42799 Leichlingen

Kormoran

Höhe: 132 cm; Breite: 21 cm

Es handelt sich hier um einen ausgestopften Vogel, der als typischer Landesvogel gilt. Der See ist Lebensraum vieler Vögel, im Rohr und Schilfgürtel, auf dem Wasser und im Sumpf. Und Ostpreußen hat davon bekanntlich viele.

So lebten in Ostpreußen, um nur einige zu nennen, Bussarde, Weihen, Störche, Fischreiher, Fischadler, Kraniche, Schnepfen, Rohrdommeln, Haubentaucher, Kormorane, Wildenten und Blässhühner (Belchen).

Wir haben neben dem Kormoran auch weitere typische Landesvögel, wie den Fischadler oder den Schwarzstorch aber auch den Haubentaucher, den ein gesonderter Scan gewidmet wurde.

Der Schwarzstorch war auf Grund seiner Größe nicht scanbar. Der Fischadler war nicht zu scannen, auf Grund seiner besonderen Position im geschnitzten Geäst. Sie werden aber sicher Gelegenheit haben, diese beiden Vögel im Kurzfilm zu sehen.

 

Reichsehrenmal Tannenberg

Tiefe: 2 cm; Durchmesser: 17,5 cm

Es handelt sich um ein 8-eckiges Relief, die Herkunft ist unbekannt. Wir haben mehrere Reliefs, aber dieses unterscheidet sich von den herkömmlichen durch seine achteckige Form. Das Bauwerk des Tannenbergdenkmal bestand aus 8 Türmen von 23m Höhe die durch starke Verbindungsmauern zu einem Achteck von etwa 100 Meter Durchmesser zusammengeschlossen waren. In der Mitte des Innenhofes befand sich eine Grabanlage von 20 unbekannten deutschen Soldaten, die in der Tannenbergschlacht gefallen waren. Am 31. August 1924 erfolgte die Grundsteinlegung. Die feierliche Einweihung erfolgte am 18. September 1927, obwohl das Denkmal noch nicht ganz fertig gestellt war.

Reservistenkrug Kohnkamp

Höhe: 28 cm; Breite: 10,5 cm; Durchmesser 10,5 cm

Rund um den Sockel findet sich folgende Inschrift:

Zum Andenken an meine Dienstzeit bei der 11. Kompanie Infanterie Regiment v. Grolman 1. Posensches Nr.18 Osterode Ostpreußen 1901/1903

Für die Geschichte ist dieser Reservistenkrug besonders wertvoll, denn dieser Reservist diente in dem 1. Infanterie-Regiment von Grolmann Nr.18 aus Osterode (1813-1918, Verlegung 1890 von Gleiwitz nach Osterode). Also dem Regiment der Grolmänner, deren Tradition das spätere III. Bat. des 3. (preußischen) Infanterie Regiments übernommen hat.

Auf dem Krug besonders hervorgehoben, die Nr. 18, die Nummer seines Infanterie Regiments.

Reservistenkrug Pelz

Höhe: 28 cm; Breite: 11 cm; Durchmesser 11 cm

Dieser Krug hat keine Inschrift, jedoch verrät uns seine Nummer, die Nummer 44 seine Herkunft.

Es handelt sich hier um das Infanterie Regiment Graf Dönnhoff (7. Ostpr.) Nr.44. Dieses Regiment ist aus dem 4. Landwehrregiment hervorgegangen.

Das IR 44 verdankt seine Stiftung König Wilhelm den I. als Prinzregent in den Jahren 1859/1860. Es entstand aus dem 3. und 4. Infanterie Regiment, in überwiegenden Maßen aber aus dem 4. IR (Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußen) Nr.4) dessen Gründung auf den 1. Mai 1626 zurückzuführen ist.

Die Stammbataillone traten am 10.08.1859 in Danzig zusammen und setzten sich am folgenden Tage in Marsch (1.Bat.-Osterode).

Am 04. Juli 1860 erhielt das Regiment seinen Namen „7. Ostpr. Infanterie Regiment Nr.44. Eine Kabinettsorder vom 12. April 1888 befahl die Verlegung des Regimentsstabes und des 1. Bat. mit Ende März 1889 nach Dt. Eylau.

 

Vogel

Zigarrenkiste

Höhe: 10,5 cm; Breite 20,5 cm  Tiefe 15 cm

Hohenstein, Liebemühl und Gilgenburg waren neben Osterode die Städte im damaligen Kreis Osterode Ostpreußen. Daher ist auch die Stadt Hohenstein, die heute nicht mehr zum Landkreis Osterode gehört, für unseren Verein ein Ort der Erinnerung und des Kontaktes im Rahmen der Völkerfreundschaft.

Rechtsanwalt Moldaenke aus Hohenstein übergab dem Heimatmuseum 1961 dieses Erinnerungsstück.

Ein Kasten für Zigarren, den die Primaner des alten Hohensteiner Gymnasiums ihrem Mathematiklehrer Powel zu dessen Hochzeitstag schenkten.

Auf der Innenseite des Deckels befindet sich folgende Widmung:

„Ihrem lieben Lehrer gewidmet von den Primanern: Klipp, Rudel, v. Groß, Schawaller, Sassnick, Poizka, Kalmus, Doehring, Mensing, Hinzmann, Fenselau, Skowronski, Gehlhaar, Pezenburg.- Hohenstein d. 6.05.1882.

Das Kästchen wurde von Studienrat i.R. Hans Powel, Hamburg-Blankenese Bockhorst 66g, gestiftet.

Heft 14, S. 61/62 1961

Trachtenpuppe

Puppe mit Ostpreußen-Trachtenkleid; Höhe: 24 cm; Breite: 14 cm;

Stifterin: Frau Elke Schuster

Zwischen den Weltkriegen entstand unter der Federführung der Webschule Lyck aus den einzelnen Elementen, die uns aus verschiedenen ostpreußischen Trachten überliefert worden sind, das sogenannte Ostpreußen-Trachtenkleid. Es fand trotz der nur kurzen Jahre bis zum Kriege, Weiterverbreitung und allgemeine Beachtung. Das Mieder ist im Kränzchen- oder Rautenmuster in den Farben vorn hellen bis zum dunklen Blau, Rot oder Grün gewebt. Unsere Puppe trägt das rote Rautenmuster, als Gegenfarbe gehört immer Schwarz dazu. Das Mieder kann hochgeschlossen oder mit rundem Ausschnitt gearbeitet werden. Es schließt eng mit kleinen Silber- oder Perlmuttknöpfen – oder echten Bernsteinknöpfen, wie wir sie für unsere Puppe als „Wahrzeichen für Ostpreußen“ wählten. Der Rock hat die Farbe des Mieders, am Saum eine schmale Kante der Gegenfarbe. Die Schürze ist weißgrundig, mit schmalen Längsstreifen passend zum Miederrock. Das bedeutet: Rot zu Blau, Blau zu Rot, Rot zu Grün. Erlaubt ist auch eine einfarbige Schürze in dieser Farbe. Weiße Strümpfe beschließen die Tracht. Als Kopfbedeckung haben wir für unsere Puppe die Haube der Elbinger Höhe gewählt. Es ist eine der wenigen überlieferten ostpreußischen Trachtenhauben.

Briefbeschwerer

Metall Reliefplastik Höhe: 10 cm; Breite: 12,5 cm; Tiefe 3.5 cm

Osterode war eine Garnisonsstadt. Diese Reliefplastik ist dem Infanterieregiment (IR) 3 von Grolman gewidmet.

Die Garnisonen hatten eine große gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für unsere ehemalige Kreisstadt Osterode in Ostpreußen. Zwischen der Bevölkerung und ihren Soldaten bestanden vielfältige Verbindungen und Beziehungen. Diese spiegeln sich auch in der Vielzahl der Erinnerungsexponate in unserem Heimatmuseum wider, zu denen insbesondere die Kopie der Traditionsfahne des III. Bataillons des 3. Preußischen Infanterie Regiments (III. / IR 3 von Grolman Nr.18 -1. Posensches) zählt, die am 05. September 1987 anlässlich des Kreistreffens in Osterode am Harz in einem feierlichen Akt mit militärischer Zeremonie im Ehrenhain der Rommelkaserne an die 4. Kp.PzGrenBatl. 12 (Patenkompanie des III./IR 3 mit den Soldaten des früheren TT/E in der Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen e.V. kurz KGO) übergeben wurde.

 

Aschenbecher Ofen & Kachelfabrik Emilientahl

Aschenbecher aus der Ofenfabrik Emilienthal, Höhe: 14 cm; Breite: 23 cm

In Ostpreußen hatte früher jede Wohnung einen feststehenden Kachelofen, besonders auf dem Lande. Der wurde täglich im Winter mit Holz oder Kohlen beheizt und spendete eine angenehme Wärme. In der Ofenfabrik und Ziegelei in Emilienthal fanden viele Menschen aus Liebemühl, Bieberswalde und Baginsken Sommers und Winters Beschäftigung.

Emilienthal liegt etwa 2 Km von Liebemühl entfernt, an der Straße nach Tharden und wurde manchmal als Industrievorort von Liebemühl bezeichnet.

Besitzer des Gutes und der Industrieanlage war von 1900-1908 Otto Krüger. Er verkaufte das Gut mit der Ofenfabrik und der Ziegelei an eine Angerburger Firma.

Emilienthal besaß ergiebige Ton und Lehmgruben, die im Tagebau abgebaut wurden. Die Lehmlager lieferten den Rohstoff für Ziegel, Dachpfannen und Drainageröhren. In der Ziegelei waren 70-80 Personen beschäftigt.

Vor dem ersten Weltkrieg wurde immer von 6.00 Uhr morgens bis 7.00 Uhr abends gearbeitet mit je eine halbe Stunde Frühstück, mittags und Vesperpause. Die Nachfrage nach den Erzeugnissen war groß. Die Fertigware ging zu Schiff oder mit der Bahn in viele ostpreußische Städte und Dörfer.

Die Ofenfabrik hatte ursprünglich 4 Brennöfen, später wurden noch 6 weitere gebaut.

Der blaue Ton wurde zum Formen von Kacheln verwendet. Lehrlinge waren für die Verschlämmung zuständig. Die gebrauchsfertige Masse wurde mit Sand vermischt und kam zum Tonschneider. Die Kacheln wurden dann geformt und getrocknet. Unebenheiten wurden geschliffen und getrocknet bevor sie im Brennofen gebrannt wurden. Nach 24 Stunden Feuerung blieben sie 2 Tage stehen, bis sie ausgekühlt waren. Dann kamen sie in die Glasurstube. Anschließend wurde noch einmal gebrannt. Jeder Ofen hatte 40 Ecken und 80 Kacheln. Durch Nummern wurden sie gekennzeichnet.

Sicher ist unser Aschenbecher kein gewöhnliches Produkt, sondern ein liebevoll gestaltetes besonderes Produkt der Arbeiter in dieser Fabrik. Er ist Erinnerung an diesen Arbeitsort, der in der damaligen Zeit vielen Menschen das tägliche Brot sicherte.

Statue: Frau mit Kind

 

Doppelkrug

Höhe: 20 cm; Breite: 26 cm (1 Topf Durchmesser oben 12 cm; Durchm. unten 10 cm)

  • Ostpreußen war früher ein stark agrarisch geprägtes Gebiet, viele Menschen waren jahraus, jahrein in der Landwirtschaft beschäftigt. In diesen Tontöpfen wurde den Landarbeitern das Essen auf das Feld gebracht, wo sie den ganzen Tag arbeiteten. Aus alten Berichten ist bekannt, dass in dem einem Topf Suppe oder saure Milch war, in den anderen Kartoffelbrei, Gemüse, Sauerkraut und manchmal auch ein Stück Pökelfleisch. Damit die Mahlzeit warm gegessen werden konnte, war sie gut eingewickelt oder wurde auf dem Feld am offenen Feuer erwärmt.
  • Herkunft: im 19. und auch noch zu Beginn des 20. Jahrhundert in Ost- und Westpreußen besonders im Danziger Gebiet weit verbreitet.
  • Es gab große Doppeltöpfe (wie abgebildet) für vmtl. 2 Personen, aber auch kleine, dann vmtl. für nur 1 Person.

„Stürmer“

Höhe: 16 cm; Breite 24 cm

Es handelt sich hier um eine weiche bewegliche sehr gut erhaltene Schülermütze, genannt: „Stürmer“, die 1939 von Karl-Heinz Rehberg, als äußeres Zeichen, seines am Osteroder Kaiser Wilhelm Gymnasium bestandenen Abiturs getragen wurde.

Karl Heinz Rehberg ist 1948 in Köln verstorben.

Am 25.09.1997 gestiftet von seiner Schwester Gertraude Stiller, geb, Rehberg, 42799 Leichlingen

Mosaikfragment Tannenbergdenkmal

Mosaikfragment Tannenbergdenkmal; Höhe:  cm; Länge:  cm; Tiefe cm

Das Exponat ist ein Fragment des gesprengten Tannenbergdenkmals bei Hohenstein/Ostpreußen, heute Polen. Herr Benno Kahnwald fand dieses Fragment als Junge in den Ferien bei einem Besuch dieser Stätte. Es ist unklar, aus welchem Bereich dieses Fragment stammt. Vorstellbar wäre einer der Türme.

de_DEGerman