Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen

„Nanu“, werden Sie jetzt vielleicht denken, „eine Rundmail von Herrn Gieseler? Das ist ja ganz was Neues.“ Stimmt. Und ich gebe zu, dass ich diese Zeilen mit einer großen Portion schlechtem Gewissen schreibe. Denn schon lange hatte ich vor, mich bei Ihnen auf diesem Weg zu melden. Aber wie Sie ja vielleicht in unserer Osteroder Zeitung gelesen haben, müssen im Vorstand zu wenige Schultern zu viel Arbeit stemmen…

Doch bevor ich Ihnen von der aktuellen Situation der KGO berichte, möchte ich Ihnen kurz von unserem letzten Arbeitsbesuch in Ostpreußen erzählen, von dem ich erst vor wenigen Tagen zurückgekommen bin. Dieser war von allen Arbeitsbesuchen, die wir in den letzten sieben Jahren durchgeführt haben, wohl der erfolgreichste. Zwar verliefen auch in den vergangenen Jahren die Gespräche mit unseren polnischen Partnern stets in einer freundlichen Atmosphäre, aber in diesem Jahr waren sie geradezu herzlich und erbrachten – was noch wichtiger ist – viele konkrete Ergebnisse. Hier einige Beispiele: In Liebemühl wird ein kleines Heimatmuseum eingerichtet, dessen Aufbau wir mit einigen Schriftstücken aus alter Zeit unterstützen konnten. In Buchwalde werden die von uns restaurierten Gefallenentafeln wieder aufgestellt. Bürgermeister Fias zeigte uns eine Computersimulation und fuhr mit uns zu der Stelle im Herzen Buchwaldes, wo eine Art begehbares Mahnmal entstehen soll. Mit dem städtischen Museum in der Osteroder Burg haben wir eine enge Zusammenarbeit verabredet. Dort wurden wir auch durch die Magazine geführt und reich beschenkt. Am meisten aber hat mich ein langes und intensives Gespräch beeindruckt, das wir mit dem neuen Leiter des ehem. Kaiser Wilhelm Gymnasiums und einer Deutschlehrerin am Ufer des Drewenzsees geführt haben. Wir planten nicht nur den Schülerwettbewerb, für den Prof. Mruck, der letzte noch lebende Abiturient aus deutscher Zeit, einen Preis gestiftet hat, sondern sprachen auch über den richtigen Umgang mit Geschichte, über Krieg, Aussöhnung und Frieden – und waren uns in allem vollkommen einig.

Der Höhe- und Endpunkt unseres Arbeitsbesuches war das Sommerfest der deutschen Minderheit, das in diesem Jahr von unserer Landsmannschaft organisiert worden war. Das neue Veranstaltungskonzept hat sich voll bewährt und so waren deutlich mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr gekommen. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Und als auf der Bühne ostpreußische Lieder gesungen wurden, die Menschen spontan anfingen zu tanzen und zugleich zwei Störche über dem Festgelände kreisten, wurde mir das Herz warm…

Der ergebnisreiche Arbeitsbesuch in Ostpreußen darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere KGO an einem Scheideweg steht. Die letzten Heimattreffen in Lüneburg und (vor kurzem) in Hamm waren schlecht besucht und wir stellen uns jetzt natürlich die Frage, ob es künftig überhaupt noch Sinn macht, solche Treffen zu organisieren. Aber was wäre unsere Gemeinschaft ohne die persönliche Begegnung von Mensch zu Mensch? Gerade wir, die wir alle durch unsere gemeinsamen Wurzeln in Ostpreußen miteinander verbunden sind, brauchen doch dieses Gemeinschaftsgefühl, das unsere Treffen ausmacht.

Liebe Mitglieder, jetzt kommt es darauf an, dass wir den Generationenwechsel schaffen. Deshalb bitte ich Sie herzlich, zu unserem diesjährigen Jahrestreffen am 15. und 16. September nach Lüneburg zu kommen. Niemand verkörpert für mich den Generationenwechsel, aber auch das verständnis-, ja liebevolle Miteinander der Generationen so sehr wie Lena Hammann, die uns auf der Feierstunde ihre berührende (und mehrfach prämierte) Geschichte erzählen wird. Während die Feierstunde naturgemäß festlich ist, verläuft der Begrüßungsabend ohne Programm und ganz ungezwungen. Eine ideale Gelegenheit, um alte Kontakte zu vertiefen oder neue zu knüpfen! Selbstverständlich empfehle ich Ihnen auch einen Besuch im Ostpreußischen Landesmuseum.

Ich freue mich auf ein Jahrestreffen mit vielen Begegnungen zwischen Jung und Alt, zwischen Ost und West. Ich freue mich auf Sie und grüße Sie bis dahin herzlich.

Ihr

Burghard Gieseler

p.s. Nachstehend finden Sie die Programme des Jahrestreffens und der Feierstunde sowie den Anmeldebogen.

Bitte melden Sie sich am besten gleich an.

Anmeldung JT. 23

 

JAHRESTREFFEN

15. – 16. September 2023 in Lüneburg

F r e i t a g, 15.09.2023:

15.30 Uhr   Mitgliederversammlung der KGO (Hotel Bergström, Raum „Daimler“)

18.30 Uhr   Begrüßungsabend (Hotel Bergström, Raum „Lindbergh“)

S a m s t a g, 16.09.2023:

F e i e r s t u n d e – Jahrestreffen 16. September 2023, Lüneburg, Raum „Lagerfeld“ im Hotel Bergström

 Programm

10.30 Uhr   Einlass in den Raum „Lagerfeld“

11.15 Uhr   Glockengeläut aus der Evangelischen Stadtkirche in Osterode Ostpreußen

11.20 Uhr   Begrüßung der Teilnehmer durch den Kreisvertreter

11.25 Uhr   Totenehrung

11.30 Uhr   Ansprache des Kreisvertreters, anschließend Musikbeitrag

11.50 Uhr   Grußwort des Landrates des Landkreises Göttingen Marcel Riethig,

anschließend Musikbeitrag

12.10 Uhr   Lena Hammann: „Deine Heimat verstehen und für mich neu entdecken –

                          Mein Weg zu Ostpreußen“,

                          anschließend Musikbeitrag

12.45 Uhr   Schlusswort des Kreisvertreters

12.50 Uhr   Ostpreußenlied und Nationalhymne

12.55 Uhr   Ende der Feierstunde

13.00 Uhr   gemeinsames Mittagessen, anschließend gemütliches Zusammensein

Anmeldung JT. 23

 

 

 

 

 

 

 

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

de_DEGerman