Das nachfolgende Schreiben des Kreisvertreters Burghard Gieseler an Piotr Patejuk, Dyrektor przy Liceum Ogólnokształcące Nr I im. Jana Bażyńskiego w Ostródzie bezieht sich auf den von Prof. Armin Mruck  ausgelobten „Herder-Preis“. Siehe dazu „Osteroder Zeitung, Folge 140“, Dezember 2023.

 

                                                                                                          Oldenburg, den 10. Dezember 2023

Sehr geehrter, lieber Herr Direktor Patejuk

Sehr geehrte, liebe Frau Dota-Kubinska,

Der erste Durchgang des „Herder-Wettbewerbes“ liegt nun erfolgreich hinter uns und es wird Zeit, Dank zu sagen: Ihnen, lieber Herr Direktor Patejuk, dafür dass Sie die Idee eines völkerverbindenden Schülerwettbewerbes so bereitwillig aufgenommen und tatkräftig unterstützt haben, und besonders auch Ihnen, liebe Frau Dota-Kubinska, dafür dass Sie die erhebliche Arbeit, die ein solcher Schülerwettbewerb mit sich bringt, zusätzlich zu Ihrer ohnehin schon sehr hohen Unterrichtsverpflichtung auf sich genommen haben. An der Tatsache, dass es bei der Bewertung der eingereichten Arbeiten nicht die geringsten Meinungsunterschiede zwischen uns gegeben hat, kann man erkennen, wie harmonisch die Zusammenarbeit mit Ihnen war.

Danken möchte ich aber auch den Schülern, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Natürlich sind die Arbeiten unterschiedlich und nicht jede kann mit einem Preisgeld ausgezeichnet werden. Allen Arbeiten gemeinsam ist aber der geradezu leidenschaftliche Wunsch nach Aussöhnung, Verständigung und Frieden zwischen Polen und Deutschen. Dieses Bekenntnis ist deshalb so glaubwürdig, weil sich die Verfasser auf persönliche Erfahrungen berufen und konkrete Vorschläge machen.

Mehrere Arbeiten heben auch die verbindende Funktion Ihres Schulgebäudes hervor, das früher deutsche Schüler – so auch mein Vater – allmorgendlich betraten, so wie es heute die polnischen Schüler tun. Über dem Eingang ist eine Eule zu sehen, die die Weisheit der griechischen Göttin Athene symbolisiert. Am Ende von Homers Odyssee – nach einer schier endlosen Kette von Irrungen und Wirrungen, nach Leid, Schmerz und Tod, nach Krieg und Heimatverlust – beendet sie „den Streit des Krieges, der keine Unterschiede macht“ – und stiftet Frieden.

Daran wollen wir denken, wenn wir – ob Polen oder Deutsche – das Schulgebäude betreten, und uns aktiv für den Frieden zwischen den Völkern einsetzen. Der „Herder-Wettbewerb“ hat Brücken gebaut und ist damit der Intention seines Initiators und Stifters des Preisgeldes, des letzten noch lebenden Abiturienten des Kaiser Wilhelm Gymnasiums, Prof. Armin Mruck, gerecht geworden.

Ich grüße Sie in enger Verbundenheit sehr herzlich.

Ihr

Burghard Gieseler

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