An die Mitglieder der KGO                                                            Oldenburg, den 24. Januar 2024

 

Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen

Zunächst möchte ich all diejenigen, die seit meiner letzten Rundmail unserer Kreisgemeinschaft beigetreten sind, herzlich willkommen heißen. Wir freuen uns, dass Sie bei uns sind und damit unsere Arbeit für die ostpreußische Kulturpflege im früheren Landkreis Osterode und für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen unterstützen.

Das Jahr ist noch recht jung und so wünsche ich Ihnen allen Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Möge unsere Welt wieder friedlicher werden – das ist mein innigster Wunsch.

Gleichwohl müssen wir mit zusehen, wie sich international unheilvolle Koalitionen bilden und der Welfrieden zunehmend gefährdet ist. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung sollten wir aber nicht verzagen, sondern uns umso mehr für den Frieden einsetzen. Genau das tun wir im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Lassen Sie mich an dieser Stelle einen Blick zurückwerfen und einen Ausblick wagen: Das Jahr 2023 war für die KGO ein gutes Jahr – vielleicht sogar das beste in meiner Amtszeit. Besonders gerne erinnere ich mich an unser Jahrestreffen im September, bei dessen Feierstunde der große Festsaal des Hotels „Bergström“ in Lüneburg bis auf den letzten Platz gefüllt war. Am meisten habe ich mich darüber gefreut, dass alle Generationen – von Schülern und Studenten bis hin zur Erlebnisgeneration – stark vertreten waren. Das gibt Grund zur Hoffnung, dass wir den Generationenwechsel  schaffen können. Jedenfalls sind wir auf einem guten Weg.

Ein wirklich schöner Erfolg war (und ist) der Film, den wir über unser Heimatmuseum in Osterode am Harz fertiggestellt haben. Er wurde auf YouTube bereits über 440 Mal aufgerufen und ist damit zu einem wichtigen Werbeträger für unser Museum und auf diese Weise natürlich auch für die KGO insgesamt geworden. Vielleicht hat er dazu beigetragen, dass der Landkreis Göttingen beabsichtigt, die Miete für das Museum zu übernehmen.

Ferner planen wir, eine zweite Version mit polnischen Untertiteln zu erstellen. Denn auch in Polen ist das Interesse an unserem Film groß.

Der emotionale Höhepunkt des vergangenen Jahres war für mich aber der erste Durchgang des „Herder-Schülerwettbewerbs“, der, wie Sie wissen, von dem letzten noch lebenden Abiturienten des früheren Kaiser Wilhelm Gymnasiums, von dem in den USA lebenden Professor Armin Mruck initiiert und mit einem stattlichen Preisgeld ausgestattet worden war. Die Schüler des heutigen Lyceums in Ostróda konnten unter mehreren Themen auswählen, die aber alle eine völkerverbindende Ausrichtung hatten. Korrigiert wurden die eingereichten Arbeiten sowohl von den polnischen Lehrkräften als auch von Dr. Dempwolff und mir. An der Tatsache, dass es bei der Bewertung nicht die geringsten Meinungsverschiedenheiten gab, können Sie erkennen, wie harmonisch unsere Zusammenarbeit war. Natürlich waren die Arbeiten unterschiedlich und nicht alle konnten ausgezeichnet werden. Aber allen gemeinsam war der geradezu leidenschaftliche Wunsch nach Aussöhnung und Frieden zwischen Polen und Deutschen! Die feierliche Preisverleihung für die besten Arbeiten fand in der Aula statt, in der 1927 mein Vater als Abiturient verabschiedet worden war. Prof. Mruck wurde per Video dazugeschaltet und Heinrich Hoch überreichte im Namen der Kreisgemeinschaft die Preisgelder. Die Preußische Allgemeine Zeitung hat in einem ganzseitigen Artikel hierüber berichtet. Auch wurde dort der Briefwechsel zwischen Schuldirektor Patejuk und mir im Anschluss an den Wettbewerb veröffentlicht.

Liebe Mitglieder, wie Sie sehen, steht die Kreisgemeinschaft glänzend da. Und dennoch müssen wir wohl auf unserer nächsten Mitgliederversammlung im September ihre Selbstauflösung beschließen.

Denn trotz mehrfacher Aufrufe hat sich bislang niemand gefunden, der bereit wäre, im Vorstand mitzuarbeiten. Wie Sie wissen, werden Waldemar Czichon, Dr. Uwe Dempwolff und ich selbst bei den Neuwahlen nicht noch einmal kandidieren. Gerne würden wir die (erfolgreiche) Arbeit fortsetzen. Aber unser Alter bzw. unsere Gesundheit macht dies unmöglich. Die wenigen verbleibenden Vorstandsmitglieder allein können die Arbeit nicht weiterführen.

Deshalb bitte ich Sie inständig zu überlegen, ob Sie nicht im Vorstand mitarbeiten wollen. Sie könnten kurzfristig beitreten, um schon einmal in die Vorstandsarbeit „hineinzuschnuppern“, und vor den Wahlen im September immer noch darüber entscheiden, ob Sie für den neuen Vorstand kandidieren möchten oder nicht. Sprechen Sie Dr. Uwe Dempwolff (0511/6478045) oder Jürgen Ehmann (06824/302259) oder Benno Kahnwald (040/26105753) oder mich (0441/6001736) an.

Die KGO ist für die Erlebnisgeneration ein Stück (ihrer alten) Heimat. Auch ist ihre Arbeit für die Kulturpflege und den Frieden noch lange nicht getan. Deshalb haben wir die Verantwortung, die Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen zu erhalten!

In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich.

Mit freundlichen Grüßen

Burghard Gieseler

 

 

 

 

 

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